Welche Versicherungen brauche ich eigentlich?

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Wer zahlt den Wasserschaden? Brauche ich eine Unfallversicherung? Muss ich eine Altersvorsorge betreiben?

Wenn es um Versicherungen geht, blicken nur die wenigsten durch. Das zeigt auch eine Studie der Gesellschaft für Konsumforschung.

 

                              Demnach unterschätzt die Mehrheit der Menschen die Bedeutung vieler Versicherungen oder schließt die falschen ab. 

 

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Was also tun? Ein Überblick über "Muss" und "Kann"

"MUSS SEIN":

 

Krankenversicherung:

Ob gesetzlich oder privat, wer in Deutschland lebt muss sich krankenversichern - sonst verstößt er gegen das  Gesetz. Somit ist jeder zu einer Krankenversicherung verpflichtet. Gesetzlich versicherte können ihren Versicherungsschutz mit Krankenzusatzversicherungen für z.B. den Krankenhausaufenthalt, Zahnersatz oder den Pflegefall ergänzen.

 

Haftpflichtversicherung:

Mit dem Fahrrad einen Unfall mit einem Sach-oder gar Personenschaden verursacht oder die Parfümflasche fällt ins Waschbecken der gemieteten Wohnung: Jeder läuft Gefahr, mal etwas zu beschädigen, das ihm nicht gehört. Anders als bei der Krankenversicherung ist man auch nicht verpflichtet, eine Privathaftpflichtversicherung abzuschließen. Das sollte man aber trotzdem tun: je nachdem, was kaputtgeht, kann der Schaden schnell sechsstellig werden.

 

 

Wohngebäudeversicherung: 

Eine Wohngebäudeversicherung ist generell für jeden Hauseigentümer sinnvoll. Denn wenn durch ein Unwetter oder durch einen Brand das Wohngebäude beschädigt oder komplett zerstört wird und keine Wohngebäudeversicherung vorhanden ist, müssen die entstandenen Kosten für die Schadenregulierung selber getragen werden.  

 

Dies kann im schlimmsten Fall die eigene und bei vermieteten Häusern oder vermieteten Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern auch die Existenz der Mieter gefährden. 

 

Die Wohngebäudeversicherung trägt nach Eintritt des Schadenfalles Entschädigungsleistungen für die im Vertrag benannten versicherten

Sachen, bis hin zum versicherten Mietausfall und bis zur maximalen Versicherungssumme. Welche Gefahren und Risiken werden versichert?

Der Umfang des Versicherungsschutzes umfasst die Gefahren Feuer, Sturm, Leitungswasser oder Hagel

 

Jede der vorgenannten Gefahrengruppen kann auch einzeln versichert werden, wobei es hier sinnvoll ist, alle Gefahrengruppen in einem

Gesamtpaket als verbundene Wohngebäudeversicherung abzuschließen. 

 

Je nach Vereinbarung können zusätzlich Elementarschäden oder weitere Gefahreneinschlüsse wie beispielsweise Überspannungsschäden,

Gebäudebeschädigungen durch Dritte, umgestürzte Bäume oder Glasschäden versichert werden.  

 

 

 

"DIE KÖNNTEN SICH LOHNEN":

 

 

 

Berufsunfähigkeitsversicherung:

Mehr als ein Viertel der Deutschen muss vor der Rente aus gesundheitlichen Gründen aussteigen.

Eine private Berufsunfähigkeitsversicherung hilft in einem solchen Fall, den Lebensunterhalt zu decken.

Alle nach dem 01.01.1961 Geborenen haben nämlich keinen Anspruch mehr auf eine gesetzliche Berufsunfähigkeitsrente.

Je nachdem, wie hoch die privat abgesicherte Rente sein soll, variiert der Beitrag.  Vieles spricht dafür, sie abzuschließen.

Denn die Höhe des Betrags hängt vom Alter, der beruflichen Tätigkeit und Vorerkrankungen ab. Besser also, man kümmert sich darum, solange man noch fit ist.  

 

 

 

Dread-Disease-Versicherung (Schwere-Krankheiten-Vorsorge): 

Eine Dread-Disease-Versicherung ist eine Versicherung, bei der die Leistungen beim Eintritt einer schweren, fest definierten, Krankheit an die versicherte Person ausgezahlt werden. Die Krankheiten, die von der Versicherung abgedeckt werden, sind genau festgelegt. Dazu gehören schwere Formen von Krebs, Multiple Sklerose, Leber- und Lungenerkrankungen sowie Parkinson, Arthritis und weitere schwere Krankheiten.

 

Versichert sind aber nicht nur diese vordefinierten Krankheiten, sondern auch Folgen schwerer Unfälle sowie Schlaganfälle und Herzinfarkte. Die abgesicherten Risiken können dabei allerdings vom jeweiligen Tarif abhängen. Einige Tarife decken nur fünf, andere bis zu 66 Krankheitsbilder ab. 

 

Auszahlung einer festgelegten Summe im Krankheitsfall: 

Im Gegensatz zu der Berufsunfähigkeitsversicherung wird bei der Dread-Disease-Versicherung keine monatliche Rente ausgezahlt, sondern eine vereinbarte Versicherungssumme, die nach der Diagnosestellung einmalig ausgezahlt wird. Bei der Versicherung sind auch Bausteine wie etwa Todesfallschutz und ein Erwerbsunfähigkeitsschutz einschließbar. Somit ist eine Dread-Disease-Versicherung eine Versicherung, bei der dem Versicherten, sobald er an einem der festgelegten Leiden erkrankt, eine festgelegte Summe ausgezahlt wird.

 

 

 

Unfallversicherung: 

Die gesetzliche Unfallversicherung zahlt lediglich eine monatliche Rente, jedoch keine umfassende Kapitalleistung. Sie leistet nur bei Unfällen während der Arbeit und dem Arbeitsweg. Selbstständige, Hausfrauen oder Rentner haben keinen gesetzlichen Schutz.

Eine private Unfallversicherung zahlt bei allen Unfällen, bei denen Sie eine dauerhafte körperliche Beeinträchtigung (Invalidität) erleiden.

 

Sie erhalten eine einmalige Kapitalzahlung (Invaliditätsleistung) je nach vereinbarter Versicherungssumme und Ausmaß der Behinderung nach dem Unfall (Invaliditätsgrad).

 

 

 

Hausratversicherung: 

Eine Hausratversicherung ist sinnvoll, wenn Sie den Verlust großer Teile Ihres Hausrats, etwa durch einen Brand, finanziell nicht verkraften können. 

Zum Standardschutz, den jede Hausratversicherung bietet, gehört die Absicherung der Risiken: Brand, Blitzschlag, Einbruchdiebstahl und Vandalismus, Raub sowie Leitungswasserschäden. 

Fast alle Versicherer bieten mehr als den Standardschutz. Sinnvoll ist das, damit Wertsachen, Überspannungsschäden und Fahrräder ausreichend versichert sind. Auch ist die Mitversicherung des Verzichtes des Versicherers auf den Einwand der groben Fahrlässigkeit wichtig. 

 

In Verbindung mit einer Hausratversicherung kann ein Zusatzbaustein für Elementarschäden abgeschlossen werden. Der Schutz greift bei Überschwemmung nach Starkregen, Hochwasserschäden durch übergetretene Flüsse oder Seen, Schneedruck oder Erdrutsch.

 

 

 

 

Betriebliche und Private Altersvorsorge: 

Aufgrund der Veränderung der Rentensituation durch z.B. den demografischen Wandel und eine veränderte Arbeitswelt ist es sicher, dass sie weniger Rente zur Verfügung haben werden, als Sie Gehalt während Ihrer Erwerbstätigkeit zur Verfügung haben.

 

Dies bedeutet bei Rentenantritt eine Rentenlücke, die höchstwahrscheinlich Abstriche im bisher gewohnten Lebensstandard mit sich bringen wird. Es macht also Sinn, währenddessen Sie noch verdienen, einen Teil ihres Gehaltes für Ihre Altersvorsorge zurückzulegen und somit Ihre gesetzliche Rente zu ergänzen.

 

Dies kann in Form einer Betrieblichen Altersvorsorge oder durch eine private Rentenversicherung erfolgen.

 

Vielfältige staatliche Förderungen erleichtern dabei den Einstieg. 

 

 

 

Risikolebensversicherung: 

Mit einer Risikolebensversicherung besteht die Möglichkeit, Angehörige vor den Konsequenzen eines Todesfalls zu schützen. Insbesondere für Familien mit Kindern, die in einer eigenen, noch nicht abbezahlten Immobilie leben und nur ein Hauptverdiener den Großteil des monatlichen Budgets nach Hause bringt, ist der Abschluss einer Risikolebensversicherung sinnvoll.

 

Auch in anderen Bereichen, in der eine gegenseitige Absicherung vonnöten ist, sorgt eine Risikolebensversicherung für finanzielle Sicherheit.

 

 

 

Private Pflege-Zusatzversicherung: 

Statistisch gesehen wird jeder zweite Mensch im Laufe seines Lebens irgendwann pflegebedürftig. Die gesetzliche Pflegeversicherung bietet nur eine Grundabsicherung und oft reichen diese Leistungen nicht aus, um im Ernstfall die Kosten einer guten Pflege zu tragen. Diese Lücke schließt man am besten mit einer privaten Pflegezusatzversicherung.

 

 

 

 

 

Foto: Adobe Stock, Geschäftsfrau präsentiert Fragezeichen. Von fotogestoeber